ELTERNSPRECHTAG (wie immer halt)
Zum Sprechtag der Schule gibt's Listen,
wo Schüler sich eintragen müssten,
wenn Vater und Mutter versuchen
die Lehrer mal kurz zu besuchen.
So schreiben die Kinder mit Füller
hin “Huber“, “Schmidt“, “Meier“ und “Müller“.
Doch gibt es zum Beispiel statt Namen
oft Zeichnungen von drallen Damen
und häufiger noch von Organen
der Männer – man kann es schon ahnen.
Auch eindeut'ge Wörter zuhauf
sind bald auf der Liste mit drauf.
So wartet die Lehrkraft dann schon
mit Spannung auf Herrn "Hurensohn" -
vergeblich, wie auch bei Frau "Sex",
und ebenso "Kommissar Rex",
denn wahr nimmt der den Termin nicht
(da ähnelt er Frau "Sackgesicht").
Dem Sprechtag geht ab der Esprit
und es grassiert Melancholie.
Denn “Finger in Muschi“ bleibt fern
(den träfe der Lehrer sehr gern),
von "Schwanzlutschers" fehlt jede Spur:
Was treib'n die Familien nur?
Enttäuscht denkt die Lehrkraft: “G'rad die,
wo's nötig wär', die kommen nie!“